DELIA-Literaturpreis für Daniela Ohms
Die Wortfinderinnen gratulieren ganz herzlich!
Gewinnerin und Nominierte
Aus hunderten Bewerbungen haben die Fach-Jurys die Gewinnerinnen der beiden DELIA-Literaturpreise 2019 gewählt. Die besten Romane aus dem Vorjahr wurden am Freitag, 22. März 2019, im Rahmen der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Beide Literaturpreise sind mit jeweils 1.500 Euro dotiert.
Wir gratulieren der Gewinnerin Daniela Ohms zum DELIA-Literaturpreis 2019 und möchten Ihnen die Meinung der Jury zum Gewinnertitel sowie zu den zehn nominierten Titel vorstellen.
Mehr über die Gewinnerin Sabine Giebken (»Orcasommer«, Magellan) des DELIA-Jugend-Literaturpreises finden Sie hier.
Daniela Ohms
Die Autorin wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Sie ist in Westfalen auf einem Bauernhof aufgewachsen, zwischen Natur und Tieren in einem riesigen Haus, auf dessen Dachboden sich die Familiengeschichte von 500 Jahren finden ließ. So ist es kein Wunder, dass sie bereits in ihrer Jugend mit dem Schreiben begann. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Heute lebt sie mit Mann und Kindern in Berlin.
Wie Treibholz im Sturm
Liebe und Hoffnung in Zeiten der Not: In ihrem Roman „Wie Treibholz im Sturm“ erzählt Daniela Ohms eine ergreifende Liebesgeschichte im ländlichen Nord-Deutschland der Nachkriegszeit.
Eine winzige, unbeheizte Dachkammer auf einem Gutshof in Schleswig-Holstein ist Hannahs Zuhause, seit sie aus Hamburg evakuiert wurde. In einer einzigen Bombennacht hat sie ihre gesamte Familie verloren. Als weitere Flüchtlinge nach Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem überfüllten Hof eintreffen, muss Hannah die Kammer teilen, und das Wunder geschieht: Der halb verhungerte Soldat Moritz reißt sie aus ihrer Lethargie. Mit ihm sammelt sie Treibholz am Strand, um zu heizen. Mit ihm zusammen will sie den Hungerwinter, der in Schleswig-Holstein herrscht und den Flüchtlingen schwer zusetzt, überleben. Doch als sie sich näherkommen und beginnen, sich ihre Geschichten zu erzählen, muss Hannah erfahren, dass Moritz nicht bleiben kann …
Hardcover, Knaur HC
03.04.2018, 544 S.
ISBN: 978-3-426-65431-6
Die Meinung der Jury
Sehr berührend und mit großem Feingefühl spinnt die Autorin diese bewegende Geschichte.
Als intensiven Sog spürt der Leser bzw. die Leserin förmlich die Liebe zwischen den beiden Protagonisten, völlig frei von Klischees und immer tief verankert in der Realität.
Ein wichtiges Buch über den Mut, sich fremden Menschen zu öffnen, über Trost aus den unwahrscheinlichsten Quellen und über die Macht der Liebe.
Atmosphärisch dicht erzählt ist diese Geschichte einer Liebe, die trotz aller Hürden Hoffnung erweckt. Ein Roman, der zu Herzen geht, in dem man mit den Protagonisten leidet und sich mit ihnen freut, ein großartiger Roman.
DELIA-Literaturpreis 2019 – Shortlist
Die Meinung der Jury
Die Frauen der Familie Marquardt – Nora Elias (Goldmann)
In diesem hervorragend geschriebenen Gesellschaftsroman geht es um Intrigen, Emanzipation und die Liebe. Die Protagonisten sind liebenswert und glaubhaft, und als Leser taucht man in die Welt der Kaufhausbesitzer Anfang des 20. Jahrhundert. Alles in allem ein wunderbarer, unterhaltsamer Schmöker, den man nicht nur einmal lesen kann.
Die Schönheit der Nacht – Nina George (Knaur)
Eine intensive, aufregende Reise in eine Welt voller Fragen und Gedanken, die viele Leser beschäftigen, eingebettet in eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Ein sprachliches Feuerwerk, das aber nie Selbstzweck wird, sondern die Gefühle des Lesers gekonnt auffängt, widerspiegelt und weiterführt. Tröstlich, inspirierend, frech und auf überirdische Art ganz tief menschlich.
Die vergessene Burg – Susanne Goga (Diana)
Unaufgeregt und dennoch spannend bis zur letzten Seite erzählt die Autorin die Geschichte einer Frau, die sich auf eine Reise begibt, um etwas über ihre Vergangenheit zu erfahren. Authentisch und liebevoll skizzierte Charaktere und eine detaillierte Recherche der Historie machen das Lesen dieses Romans zum Vergnügen und die zarte, warmherzige Liebesgeschichte steigert dieses Vergnügen noch zum Genuss.
Zwischen dir und mir das Meer – Katharina Herzog (Rowohlt)
Ein warmherziger Sommerroman, in dem man dank der wunderbar bildhaften Sprache das Meer rauschen hört und die Zitronen riechen kann, während die Protagonistin Lena zusammen mit ihrer Schwester den Spuren eines Familiengeheimnisses folgt und dabei die Liebe findet. Emotional und gleichzeitig mit erfrischender Leichtigkeit kommt diese Geschichte daher und lässt die Leserin oder den Leser am Ende mit einem wohligen Glücksgefühl zurück.
Helden für immer – Markus Jäger (Querverlag)
Ein sprachlich wundervoller Roman, mit dem Markus Jäger ein Zeichen gegen Homophobie und für Toleranz und Respekt setzt. Die kraftvolle Liebesgeschichte hat die Jury tief berührt.
Bis zum Himmel und zurück – Catharina Junk (Kindler)
Eine Geschichte über Familie, Schuldgefühle und gleichzeitig ein bittersüßer Liebesroman. Catharina Junk ist die perfekte Balance zwischen Tragik und Humor gelungen, die sofort an das Buch fesselt. Ein wunderbarer und einfühlsamer Roman.
All die schönen Tage – Julia Kaufhold (Lübbe)
Das Besondere an diesem Besuch ist die Beschreibung der ersten Liebe aus dem Blickwinkel der inzwischen erwachsen gewordenen Hauptfigur, mit der sich die Leserinnen und Leser gleich identifizieren können. Jahre später bekommen die dramatischen Ereignisse von damals eine neue Bedeutung. Die daraus etstehenden Gefühlswelten werden in einer klaren Sprache und in wunderschönen Bildern erzählt.
Wie Treibholz im Sturm – Daniela Ohms (Droemer Knaur)
Die bewegende Geschichte einer jungen Frau in der Nachkriegszeit überzeugt durch gekonnt eingesetzte Sprache, mal schlicht, mal sehr intensiv und bisweilen poetisch. Immer spannend führt die Autorin den Leser durch Vergangenheit und Gegenwart der Figuren und erweckt dabei eine wunderschöne Liebesgeschichte zum Leben.
Liebe M, du bringst mein Herz zum Überlaufen – Anna Paulsen (Penguin)
Unwiderstehlich zart entspinnt die Autorin die Geschichte zwischen den liebevoll ausgearbeiteten Figuren, deren exzentrische Besonderheiten sie für den Leser nur nahbarer und liebenswürdiger machen. Ein ungewöhnlicher Liebesroman, der vor allem durch die leisen Töne überzeugt und es schafft, gerade durch die Aufmerksamkeit auf die winzigsten Details einen spannenden Sog zu erzeugen.
Wenn wir wieder leben – Charlotte Roth (Knaur)
Die unerfüllte Liebe von drei der vier musizierenden Freunden die Handlung trägt durch diese Geschichte, die sich in einer Zeit abspielt, welche zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte gehört. Das überraschende Ende des Romans überzeugt und macht dieses Buch zu einem grandiosen, lesenswerten Meisterwerk.
Nominierte und Gewinnerin des DELIA-Jugend-Literaturpreises finden Sie hier.